Im Kampf gegen Übergewicht

Rostocker Ästhetik-Klinik Dr. Weber forscht an wirksamer Therapie

Übergewicht und Fettleibigkeit scheinen Zivilisationskrankheiten unserer Gesellschaft. Die Ursachen dafür können sowohl Lebensgewohnheiten und falsche Ernährung als auch genetische Faktoren sein. Seit gut zwei Jahren beschäftigt sich auch die Rostocker Ästhetik-Klinik Dr. Weber mit Möglichkeiten einer wirksamen Therapie gegen Adipositas.

OSTSEE ANZEIGER sprach mit dem Inhaber der Klinik, Dr. Jürgen Weber.


Dr. Weber, Sie sind gemeinsam mit zahlreichen wissenschaftlichen Partnern auf gutem Wege, dass mit einer so genannten transdermalen Lipolyse zu viel Fett im menschlichen Körper abgebaut werden kann. Was verbirgt sich dahinter?

Wir haben eine wissenschaftliche Dokumentation aufgebaut, die zeigt, dass es sehr wahrscheinlich sein wird, Fettabbau im menschlichen Körper durch nicht operativen Fettzellverlust zu erreichen. Soll heißen, dass es möglich ist, durch die Haut hindurch, also transdermal, einen Wirkstoff bis an die Fettzelle heranzubringen, um dort den Fettabbau auszulösen. Und das alles ohne Nadel, ohne Spritze und ohne Operation.


Wie soll das funktionieren?

Wir haben mit mehrfachen Untersuchungen nachgewiesen, dass wir durchaus in der Lage sind, flächenhaft, Medikamente mit gepulsten elektrischen Feldern durch die Haut hin durchzubringen, was normalerweise nicht geht, denn die Haut ist ja eine biologische Schutzbarriere. Nachweislich gibt es sowohl im histologischen als auch elektronenmikrologischen Bild durch unsere Untersuchungen Zeichen dafür, dass das Fett mobilisiert wird. Und das ist das Faszinierende.

Gibt es bei einer solchen transdermalen Therapie Nebenwirkungen? Ist eine mögliche Behandlung schmerzhaft?

Wir haben in unserer dreijährigen Forschungsarbeit schon einige Tests durchgeführt. Die Behandlung tut nicht weh und hat nach unseren Erkenntnissen null Risiko. Überall dort, wo man eigentlich operativ Fett wegnehmen müsste, Bauch oder Arme zum Beispiel, haben wir mit unserer Therapie Erfolge verzeichnet. Also in der Perspektive eine der aussichtsreichsten Alternativen, um überhaupt Fettdepots wegzukriegen. Aber diese Methode wird Geld kosten, alldieweil so eine Behandlung privat bezahlt werden muss. Sicher, aber keine Unsummen.


Mit anderen Worten, Diäten brauchen wir demnächst nicht mehr?

Doch, ohne vernünftige Ernährung und ohne körperliche Fitness wird Mann oder Frau nicht auskommen. Im Moment besteht noch das Risiko, dass die Fettzelle, die wir sozusagen leer gemacht haben, auch dem Jo-Jo-Effekt unterliegt, wenn ich meine Lebensgewohnheiten wieder verändere. Mit anderen Worten, man muss also lang anhaltend den gesamten Stoffwechsel in eine andere Richtung bringen.


Im vergangenen Herbst haben Sie eine „Internationale Akademie zur Erforschung der Trandermalen Therapie e. V.“ gegründet. Warum?

Das Ziel der Akademie ist, die Forschung weiter im Detail voranzubringen, und zwar auf der Basis dessen, was wir bisher zusammengetragen haben.

Internationale Akademie zur Erforschung der Transdermalen Therapie e. V. gegründet

Also in ein festes Forschungsprogramm umzuwandeln, um diese Therapie wirklich zu einer klassischen Therapie entwickeln zu können, denn bislang sind wir noch rein in der klinischen Erprobung. Diese Struktur ist aus organisatorischen Gründen notwendig, weil wir international mit solchen Ländern wie Italien und Österreich zusammenarbeiten. In Rostock arbeitet meine Klinik unter anderem mit dem Zelllabor des Biomedizinischen Forschungszentrums zusammen. Wir sind mit unserem Wissen über transdermale Therapie schon sehr weit, müssen nun aber alles in eine Einbahnstraße bringen. Dafür brauchen wir die Forschung weiter voran treiben Akademie. Und um die Forschung weiter voranzubringen, brauchen wir Geld. Wir wollen schließlich Menschen helfen, eigenes Körperfett abzubauen, sich deshalb mit Diäten und Sport zum Beispiel befassen, und denen es in der großen Mehrzahl schwer fällt, tatsächlich abzunehmen.


Und jetzt sollen all jene spenden, um es salopp zu sagen, die zu dick sind?

(Lacht) Weiß ich nicht… Aber wir müssen unsere Thematik der transdermalen Therapie, mit der wir uns in Rostock befassen, publik machen. Natürlich gibt es auch für eingehende Spenden eine Spendenbescheinigung.

Herr Dr. Weber, viel Erfolg und danke für das Gespräch.

Den vollständige Artikel können Sie sich hier als PDF Dokument herunterladen.

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