Plasma-Lift und Hyaluronsäure-Plasmalift
Aktuelle biologische Geweberegeneration
Wachstumsfaktoren sind biologisch aktive Eiweisse mit wichtigen Funktionen in unserem Körper. Die Konzentration dieser Wachstumsfaktoren im Blut ist sehr unterschiedlich. Bestimmt man bei gleichen Probanden zu unterschiedlichen Zeiten diese besonderen Eiweiße im Plasma, so findet man nicht nur methodisch bedingt unterschiedlichste Konzentrationen. Sehr wahrscheinlich ist der Konzentrationsspiegel auch von der jeweiligen biologischen Regenerationsaktivität abhängig. Hierfür sprechen sehr viele schon vor Jahren in der Ästhetik-Klinik Rostock zusammen mit DOT erhobene Daten.
Wachstumsfaktoren sind Biomarker, die eine Vielfalt von Prozessen im Körper steuern.
Am bekanntesten hierfür sind unter anderem die Prozesse der Wundheilung, die ohne solche Bioaktivatoren gar nicht funktionieren würden.
Die steuernde Funktion dieser Eiweiße im Reparaturprozeß des Körpers ist schon seit 1969 bekannt und wurde zunächst in der Kieferchirurgie klinisch praktiziert. In den letzten Jahren findet die Methode weit verbreitet Anwendung.
In der Ästhetischen Medizin ist die Anwendung von Eigenplasma unter der Bezeichnung PRP-Plättchenreiches Plasma – bekannt geworden.
Hierfür werden Blutproben des Patienten in besonderer Weise durch Zentrifugation aufgearbeitet und dann das separierte Plasma für Anwendungen am gleichen Patienten verwendet.
In dem Plasma hat sich die Konzentration von Wachstumsfaktoren durch die hohe Zahl von Thrombozyten oder aber durch eine spezielle Bestrahlung der Blutprobe stark erhöht. Das eigene Plasma ist also dann biologisch hoch aktiv. Man kann es nun durch Injektion oder andere Verfahren z.B. in die Haut einbringen, um dadurch eine biologische Reparatur verlorener Strukturen (vor allem Collagen, Bindegewebstrukturen) auszulösen. Auch eine Mischung mit Hyaluronsäure ist möglich.
In der Humanmedizin wird ein solches Eigenplasma unter anderem auch in Gelenke injiziert, um hier regenerative Prozesse auszulösen.
Wird dieses eigene Plasma mit vielen kleinen Nadelstichen in die Haut und das tiefere Gewebe eingebracht, wird das auch als sog. Plasmalift bezeichnet. Andere Benennungen sind z.B.: "Dracula-Therapie" .
Über die tatsächlich in der Haut ablaufenden Prozesse ist wenig dokumentiert. Die meisten Beschreibungen beruhen auf rein theoretisch begründeten Vorstellungen.
In Zusammenarbeit mit DOT Rostock, dem Zell-Labor der Uni Rostock, dem Institut für Pathologie der Uni Rostock und der ehemaligen Ästhetik-Klinik Rostock wurden in den letzten 5 Jahren sehr viele experimentelle und klinische Daten gesammelt, auf deren Basis heute fundierte Therapiekonzepte im Anti-Aging-Bereich als wirklich biologische Geweberegeneration aufgebaut werden konnten.
Entscheidend für einen Reparaturprozeß ist, dass sich im Gewebe auch tatsächlich Läsionen befinden, die einer "Reparatur" bedürfen! Die normale Gewebealterung stellt keine Läsion in diesem Sinne dar! Ob hier die Einbringung einer hohen Konzentration von Wachstumsfaktoren eine Signalwirkung ausüben könnte, ist klinisch und experimentell aktuell noch fraglich. Allerdings konnten experimentell im Zell-Labor der Universitätsmedizin Rostock Aktivitätssteigerungen bestimmter Zellen nachgewiesen werden (Proliferationszuwachs und Steigerung der Stoffwechselaktivitäten.
In der Ästhetischen Medizin und in der Kosmetik wird seit längerer Zeit mit einem sogenannten Needling gearbeitet - in der Kosmetik sehr oberflächlich (bis 0,5 mm Tiefe), in der Medizin bis 2 mm und tiefer.
Durch die gewollte Verletzung von kleinen in der Haut gelegenen Kapillarnetzen entstehen kleinste Gewebeverletzungen und Blutungen, die nun der Ausgangspunkt der Kaskade einer inneren "Wundheilung" sind. An diesen Mikroläsionen setzt die Aktivität der verschiedensten Wachstumsfaktoren an und es kommt in diesem Prozeß zu einer verstärkten Proliferation von Zellen, die dann auch in der Lage sind z.B. vermehrt Collagen zu bilden.
Das neu gebildete Collagen und neue Bindegewebstrukturen bedeuten dann einen Volumenzuwachs im Zwischenzellraum (der sog. Matrix) und damit eine Verbesserung der Haut- und Gewebestrukturen. Die Haut wird hierdurch und durch andere gleichzeitig ablaufende Stoffwechselaktivitäten biologisch aktiver und bekommt ein besseres Aussehen. Kleine Falten werden reduziert.
Als besonders effektiv hat sich die Kombination aus einem medizinischen Needling in Kombination mit dem gleichzeitigen Einbringen von Eigenplasma bzw. separierten Wachstumsfaktoren gezeigt. Nach einer solchen Prozedur haben wir noch nach 10 Wochen einen erhöhten Collagengehalt der Haut quantitativ nachweisen können. Eine gesteigerte Zellaktivität fanden wir in den ersten 14 Tagen. Vor allem Endothelzellen und Fibroblasten fanden sich vermehrt im Gewebe. Das ist die wiederum Voraussetzung für die Neubildung von kleinen Gefäßen und Collagenbildung.
Collagengehalt der Haut in mg/g vor und nach einer Behandlung mit Needling und Eigenplasma
Dieses Wissen ist die Basis der derzeitigen Strategie in der Behandlung im Anti-Aging-Bereich in den Regionen Gesicht – Hals - Decollete‘.
Andere Indikationen für eine lokale Anwendung von Eigenplasma zeichnen sich in der Wundheilung positiv ab.
Ein Gewebeaufbau ist nicht mit einer einzigen Behandlung umsetzbar, es bedarf mehrerer Sitzungen über einen langen Zeitraum, um dem Alterungsprozess entgegen zu wirken. 3 - 4 Behandlungen in Intervallen von 3 - 4 Monaten bilden eine Basis und werden oft mit anderen Massnamen aus der Ästhetischen Medizin kombiniert. Eigenblutbehandlungen werden über Jahre weitergeführt und können dann allerdings sehr erfolgreich sein, wie die Erfahrungen aus tatsächlichen Langzeitbehandlungen immer wieder zeigen.